Entwicklung vor Ort
Unsere Entwicklungsaktivitäten werden
mit den Gewinnrückflüssen finanziert: Pro Kilo Röstkaffee fließen 5,-€, pro Getränk 0,50€ und pro verkauftem Glas Honig 1,-€ in unsere Projekte
auf Basis von Forschungsergebnissen geplant
diese beinhalten umfangreiche quantitative und qualitative Befragungen der Kaffeebauern und -bäuerinnen oder Feldversuche,
die seit 2015 gemeinsam mit internationalen und lokalen Forschungsorganisationen erhoben wurden
direkt durch das MULEMBE Team vor Ort umgesetzt
um den organisatorischen Aufwand so gering wie möglich zu halten (max. 5% der Rückflüsse) und
um die kulturellen Gegebenheiten berücksichtigen zu können
So können wir gewährleisten, dass dort geholfen wird, wo es am notwendigsten ist und, dass Eure Hilfe auch tatsächlich bei den Kaffeebauern und -bäuerinnen ankommt.
Mit den bisher generierten Gewinnrückflüssen konnten wir die Einkommensdiversität der teils nur Schrebergartengroßen Farmen stärken, indem wir z.B. die Produktion von Honig angeboten haben, der vor ein paar Wochen das mal geerntet wurde. Neben dem weiteren Einkommen hat die Bestäubung des Kaffees über Bienen auch den schönen Nebeneffekt einer höheren und qualitativ besseren Ernte des Kaffees und stärkt natürlich darüber hinaus auch die Biodiversität in den Gärten.
Wir haben Setzlinge für Kaffeebäume verteilt und gepflanzt- denn die Nährstoffreserven der Böden sind auch für eine dichtere Kaffeebaumbepflanzung gut geeignet. Wir haben Kakaosetzlinge verteilt und gepflanzt, weil Kakao dem Kaffee einen schönen Schatten gibt, der Kaffee dadurch noch etwas schokoladiger wird und mit Kakao alle paar Wochen Einkommen generiert werden kann. Da Kaffee nur einmal im Jahr geerntet werden kann, stärken weitere Einnahmequellen deutlich die Liquidität der Haushalte und verhindern Kurzschlussreaktionen. Mit der Unterstützung von Soziovation werden wir in den nächsten Wochen die Vanilleproduktion auf den Feldern ermöglichen.
Wir haben von Gewinnrückflüssen auch schon einen Großteil der Kaffeegärten registriert, sodass die Produzierenden einen offiziellen Landtitel haben und rechtlich vor Landgrabbing geschützt sind. Die Trinkwasserqualität und damit die gesundheitliche Situation der Haushalte wurde durch die Verteilung von Wasserfiltern verbessert. Darüber hinaus haben wir Mädchen mit wiederverwendbaren Hygieneartikeln ausgestattet, damit die Fehlzeiten in der Schule geringer werden und mehr Mädchen die Schule abschließen können. Wir haben auch Trocknungsschränke für Obst- und Gemüse zur Verfügung gestellt, und damit eine Möglichkeit zur Haltbarkeitsmachung von Lebensmitteln angeboten. Was die Produzierenden besonders gefreut hat war unsere Unterstützung während der Pandemie, wo wir Masken, Desinfektionssprays, Seifen aber auch Lebensmittel verteilt haben, in den Zeiten wo die Märkte komplett geschlossen waren.
Die Gewinne aus dem Kaffeeverkauf fließen derzeit in:
seit 2019 laufende Projekte
- Wasserfilter für sauberes Trinkwasser
- Wasserfilter sind wichtig, da es durch die schlechte Qualität des Brunnenwassers häufigen zu schweren Erkrankungen kommt.
- Offizielle Registrierung
- Das Land der Bauern und -bäuerinnen ist über Generationen vererbt worden. Deshalb sind die meisten Bauern und -bäuerinnen nicht als Besitzer*innen registriert. Mit der offiziellen Registrierung des Landes können die Bauern und -bäuerinnen vor Landgrabbing geschützt werden.
- Kaffeesetzlinge
- Die Kaffeebauern und -bäuerinnen am Mount Elgon haben i.d.R. eine sehr geringe Erntemenge. Feldversuche konnten zeigen, dass der Nährstoffgehalt der Böden für eine dichtere Bepflanzung der Kaffeefelder ausreicht. Mit einer höheren Kaffeebaumdichte haben die Bauern und -bäuerinnen die Möglichkeit ihre Produktivität und damit ihr Einkommen langfristig zu erhöhen.
seit 2020 laufende Projekte
- Bienenstöcke
- An der Honigproduktion interessierte Kaffeebauern und -bäuerinnen können sich in 2020 außerdem über die Unterstützung bei der Installation von Bienenstöcken in ihren Kaffeegärten freuen. Dadurch kann nicht nur eine weitere Einkommensquelle geschaffen und durch die wichtigen Bestäuber die Biodiversität am Mount Elgon gefördert werden, auch die Kaffeeernte -und damit das Einkommen- wird durch die Bestäubung von Bienen verbessert.
- Permanente Häuser
- Die Kaffeebauern und -bäuerinnen am Mount Elgon wohnen in der Regel in einfachen Lehmhütten. Diese können den immer stärker werdenden und länger andauernden Regenzeiten in der Region oft nicht Stand halten. Durch Erdrutsche und Überschwemmungen wurden Ende 2019 viele Bauern in der Region obdachlos. Kein Wunder also, dass wir bei unserer Forschung 2019 herausgefunden haben, dass die Hausqualität, neben dem Landbesitz, der Haupteinflussfaktor für das Wohlbefinden der Bauern und -bäuerinnen in der Region ist. Deshalb werden die Bauern und -bäuerinnen bei der baulichen Verbesserung ihrer Wohnräume unterstützt.
- Know How
- Es werden Agricultural Extension Officer ausgebildet, die den Bauern und -bäuerinnen ganzjährig als Ansprechpartner*innen vor Ort bereitstehen. Dies ist insbesondere für einen chemikalienfreien Kaffeeanbau und den Umgang mit Wetterextremen und Kaffeebaumkrankheiten wichtig.
1. Aufbereitung- Ein Jahr Mulembe Kaffee 2019
2. Aufbereitung- Das erste Jahr mit Ladencafé und Covid 19
Am 25.04.20 wurde das Mulembe Ladencafé in Hannover (Limmer) eröffnet. Wir haben uns sicher keinen leichten Zeitpunkt für den Start ausgesucht, können aber dennoch berichten, dass wir mittlerweile 42 Farmen in das Projekt aufgenommen haben.
Da wir die Farmen seit Beginn der Pandemie umfangreich mit sanitären Produkten, Masken und Lebensmitteln akut unterstützt haben, haben sich unsere langfristigen Entwicklungsprojekte etwas verschoben. Wir arbeiten momentan weiterhin an der Installation von Bienenvölkern, dem Ausbau der Häuser und der Versorgung mit Elektrizität.
Zum Jahreswechsel 2020/21 wurde auch der Mulembe e.V. gegründet, in den ihr gerne eintreten und euch an unseren Aktivitäten beteiligen könnt. Wir basteln momentan noch an einer externen Website für den Verein, auf der wir noch mehr Informationen zu den einzelnen Projekten bereitstellen wollen.